Archiv

Archiv für die Kategorie ‘Tipps und Tricks’

Gefederte Umlaufschot

31. Mai 2023 Keine Kommentare

Vor ein paar Wochen ist mir ein neues Segelboot zugeflogen. Mein früherer ROBBE-Kollege hat die Seiten gewechselt und hat sich der Wasserfliegerei verschrieben. Da hatte er jetzt die etwa 20 Jahre alte ESTELLE „übrig“. So kam ich für kleines Geld zu einem weiteren Segler aus dem Hause ROBBE.

2023-05-21-11-45-47 2023-05-21-11-47-29

 

Die Segel werden bei diesem Modell durch eine auf Deck laufende Umlaufschot angesteuert. Da diese nicht zu meiner Zufriedenheit funktionierte, habe ich sie erneuert. Dafür setzte ich gelbe Kevlarschnur ein, die extrem reißfest ist und bei Nässe weder schrumpft noch sich reckt. Die Umlaufschot besteht aus einem Stück Schnur, wird aber entsprechend ihren Aufgaben mit  Lastpart und Leerpart benannt. Die Fock- und Großschot ist aus weißem Polyestergarn.

2023-05-31-13-56-21

 

Die Beschriftung soll die Aufgabe der einzelnen Schnüre verdeutlichen.

2023-05-31-13-56-21-text

 

Das trickvolle an dieser Umlaufschot ist das Einsetzen der Zugfeder. Sie wird am Ende des Lastparts (dieses Teil zieht an ALLEN Schoten in die GLEICHE RICHTUNG) zusammen mit den Schoten an einem Federauge  eingeknotet.

Das zweite Federauge wird so in dem Leerpart verknotet, daß ein Stückchen Lose bleibt. Der Leerpart muß keine Kräfte aufnehmen und dient nur dazu, eine leichte Spannung in dem System zu halten. Desshalb muß auch keine starke Feder eingesetzt werden. Den Leerpart so an der Windentrommel verknoten, daß etwas Spannung in dem System bleibt. Wird jetzt am Leerpart gezogen, dann gibt die Feder solange nach, bis die Lose „verbraucht“ ist. Die Feder kann nicht überdehnt werden!!

Bei der ersten Erprobung hat das System fehlerfrei funktioniert!

 

2023-05-21-11-51-42

 

Modellbau-Elektronik-Module

12. März 2022 Keine Kommentare

Durch einen Besucher meiner Seite wurde ich auf eine Firma aufmerksam, die zahlreiche Module für Empfänger anbietet, mit denen eine Vielzahl von Schalt- und Prop-Funktionen verwirklicht werden können.

Für uns besonders interessant sind zwei Module zur Ansteuerung einer Genua oder überlappender Vorsegel.

Das eine Modul ist für eine Segelwinde entwickelt. Wobei jeweils der halbe Wickelweg der Winde pro Seite genutzt wird.

Beim zweiten Modul werden zwei Winden verwendet. Hier steht der volle Weg pro Seite zur Verfügung.

Es werden in jedem Fall zwei Empfängerkanäle benötigt.

Schaut mal rein: www.momo-Sauerland.de

 

Ich finde die Angebote sehr interessant, zumal sie von keinem Senderfabrikat abhängig sind.

Gerd Neumann

 

 

So spleiße ich geflochtenes Tauwerk

10. Januar 2019 Keine Kommentare

So unterschiedlich und artenreich wie die Schiffe auf allen Meeren, so verschieden ist auch das Tauwerk, das für ihren Bau verwendet wird. Von den gedrehten Seilen aus Sisalfasern bis zu den auf Reeperbahnen geschlagenen Hanfseilen reicht die Palette, von den armdicken Anker- und Festmachertrossen bis zum dünnen Garn, mit dem die Segel genäht werden. Geschlagene Stahlseile werden für Wanten und Stage verwendet. Stahltaue werden heute mit s.g. Terminals verpresst. Dies sind Bauteile z.B. Augen die so unlösbar mit dem Stahlseil verbunden werden.  Das Spleißen von Stahltauwerk gehört der Vergangenheit an. Sollen Hanfseile oder Taue mit einem Bauteil verbunden werden, z.B. mit einem Block, oder an einem Ende wird ein Auge benötigt, so werden diese gespleißt. Dabei wird das Seilende zu einer Bucht gelegt und aufgedreht. Die dabei frei werdenden einzelnen Kardelen werden „rückwärts“ wieder mit dem Seil verflochten. So entsteht z.B. ein Auge, in das ein Schäkel eingesetzt werden kann. Eine sehr aufwändige Arbeit, die sich bei unserem Modelltauwerk, wenn überhaupt, nur mit Engelsgeduld, Pinzette und Lupe nachbilden lässt.

Mit dem Erscheinen der Nylon- und Polyesterfaser änderte sich die Herstellungsart des Tauwerks. Die Seile werden nicht mehr geschlagen, sondern geflochten. Diese Taue lassen sich aber nicht spleißen.  Wird an einem solchen geflochtenen Tauende ein Auge benötigt, so wird das Ende als entsprechend große Bucht  gelegt, und mit dünnem Garn stramm umwickelt, so dass sich das Auge nicht mehr aufziehen lässt.

Eine weitere Art der Herstellung von Augen und deren Anwendung zeige ich im nachfolgenden Artikel. –  Eine praktische Anwendung dieser Methode findet sich auch bei geflochtenen Abschleppseilen für Autos!

spla

Zur Herstellung dieser „Mogelspleiße“ werden nur Stopfnadeln mit, dem Schnurdurchmesser entsprechend großem Nadelöhr und dünnflüssiger Sekundenkleber benötigt. Mit einem dünnen, spitzen Stäbchen sollen feine Klebertröpfchen an die entsprechende Stelle gebracht werden.

Hier einige Anwedungsbeispiele an meiner MAX ARCHER.  – Ich habe hier nur zweimal durchgestochen – bei höheren Ansprüchen kann das natürlich auch dreimal gemacht werden.

 

 

Soll ein Auge an einer bestimmten Stelle angebracht werden, so ist die Stelle auf dem Tau zu markieren. Dann den Spleiß entsprechend anbringen.

splb

 

Wird dickeres Tauwerk verwendet, so findet ein weiteres Werkzeug Anwendung: Ein passendes Ms-Rohr wird zu einem Spleißröhrchen vorn schräg und spitz geschliffen. Die ovale Öffnung sauber entgraten. Damit kann man dickere Schnur problemlos durchstechen.  Das Ende in die Öffnung stecken und das Röhrchen zurückziehen, dabei wird das Schnurende mitgenommen.

Zum Abschluss der Arbeit kann man den Spleiß noch sauber mit dünnem Garn bekleiden.

 

Hier noch ein paar Anwendungsbeispiele an der MAX ARCHER und der PILGRIM.

splc sple splf

 

Jetzt viel Spaß beim Nachmachen – und Vorsicht, Nadeln und Spleißröhrchen sind spitz! Rote Markierungen machen sich nicht so gut!

KategorienTipps und Tricks

M A – Streiflichter

17. Januar 2017 Keine Kommentare

Mit den Streiflichtern will ich einen abschließenden Blick auf einzelne Baugruppen werfen, die bei der Fertigstellung des Modells nicht näher beleuchtet wurden. Die Herstellung des Riggs und die Ausstattung des Decks brachte keine besonderen Höhepunkte; das war mehr Routinearbeit. Auf einige Details möchte ich aber hinweisen.

Ankerwinde und Klüverbaum

dor-13-174

 

Mehr…

M A – Segel schneidern

13. Januar 2017 Keine Kommentare

 

Über die Segelmacherei habe ich bei: ALBATROS – Die Segel – schon ausführlich berichtet. Bei dem Projekt M A hatte ich mit zwei neue Herausforderungen zu kämpfen. Am Beispiel des Besan will ich darüber berichten.

2016-02-03-15-22-31

Mehr…

M A – Nachtrag zur Reling

12. Januar 2017 Keine Kommentare

 

In meinem letzten Beitrag über den Bau der Reling habe ich ein Bauteil nicht erwähnt: Die Scheuerleiste oder auch Wallschiene. Sie wurde nach der Fertigstellung der Relingsteile, jedoch vor dem Lackieren der Holzteile angebracht.

 

2014-04-04-14-59-50

 

Mehr…

M A – Die Hochzeit

24. März 2014 Keine Kommentare

Die Vorbereitungen.

Es ist Zeit für einen weiteren Bericht. Das Deck war an der Reihe. Das aus dem Baukasten stammende Teil wurde Basis für diese Arbeit. Zunächst wurde die Mitte aufgezeichnet und die Luken positioniert. Das ganze Unterdeck wurde mit Blechschrauben auf den Unterzügen und Decksbalken vorläufig verschraubt. So war sicher, daß die einzelnen Decksabschnitte beim späteren Auftrennen wieder genau die gleiche Position fanden. Dann waren die Kajüte und die Luken für das Vorschiff dran.

2014-02-16-15-24-22

 

Mehr…

M A – mein neues Projekt

24. Januar 2014 Keine Kommentare

Nach der Fertigstellung und den ersten Erfahrungen mit der ALBATROS sollte mein neues Projekt deutlich kleiner, leichter und bequemer in der Handhabung werden. Es sollte segelklar aufgetakelt im Auto Platz haben, und ich wollte es ohne großen Aufwand alleine zu Wasser bringen können. Und – es sollte für Starkwind tauglich sein!

An der „Neuen“ hatte ich schon beim „Erstkontakt“ auf der Nürnberger Messe 20 . . ???  Gefallen gefunden, aber da waren ja noch ganz andere Modelle in der Werft. Jetzt wurde der Bausatz von Billingboats wieder interessant, und dann stand ganz plötzlich ein riesiger bunter Karton in meiner Werkstatt!

uli7-10-10-001

Im Oktober 2010 ging es an die Arbeit. Das sollte ja was schnelles für zwischendurch sein, aber …

Mehr…

TEDJE, das Tochterboot des SK THEODOR HEUSS

2. Oktober 2013 1 Kommentar
fertig-003

 

Die Seenotretter – Mein erster Kontakt zu dieser „Nobelsten Gilde aller Seefahrer “ (Zitat Th. Heuss) entstand um 1949-50: in der Schule zeigte die DGzRS Filme über ihre Arbeit und verteilten Broschüren an uns Kinder. Seit dem hatten sie einen weiteren Unterstützer!

Mehr…

Feueralarm auf der ALBATROS

29. Juli 2013 Keine Kommentare
degersee-5-12-010

 

Es ist der 3. Mai 2013 – die Classicer haben ihr Frühlingstreffen am Degersee bei Lindau. Meine ALBATROS läuft seit etwa 20 Minuten klaglos unter Vollzeug bei idealem Wind. Es macht richtig Spaß. Man fährt Wenden und Halsen, betätigt auch die Backstage. Bei der Sonne ist kaum zu erkennen, ob die dünnen Stahlseile richtig gesetzt sind. Das Boot läuft am Wind mit dichtgeholtem Backbord-Backstag Richtung Startstelle – da fällt die Lenkung aus!! Auch die Winden reagieren nicht.  Der Kiel knirscht Sekunden später in den Uferkies. Ein „Ersthelfer“ ruft mir zu: „Schalte aus, das riecht nach Strom!“ Als ich endlich am Boot bin und die Luke zum Hauptschalter öffne kommt mir eine dicke Qualmwolke entgegen. Die riecht nicht nur, die stinkt bestialisch nicht nur nach Strom!! Als dann die ALBATROS im Bootswagen steht und sich der Qualm etwas verzogen hat, zeigt ein erster Blick ins Innere: Da hat es gewaltig gefunkt und geglüht. Zum Glück hat sich nichts wirklich entzündet, aber mit Segeln wird das für die nächsten Wochen nichts!

1brand-004

Mehr…