ALBATROS – Der Großbaum mit Rollreff-Einrichtung

23. Februar 2010 Kommentare

Um auf der ALBATROS das Großsegel zu reffen, wurde es durch drehen des Baumes „aufgewickelt“. Ich habe versucht, diese Technik nachzubauen.

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Die Einheit besteht aus drei Gruppen: links der Ring um den Mast, mit dem Lagerbolzen, und der Sperrklinke, in der Mitte der Hebel zum Drehen des Baumes und seine Lagerung. Rechts: das Klinkenrad ist starr mit der Baumgabel verbunden und wird mit dem Hebel gedreht.

Die Rollreff-Einheit entsteht in der nächsten Bildfolge.

Am Mast funktioniert alles wie am Schnürchen. Die Frage ist nur: Klappt es auch, wenn das Modell später am Wasser gerefft werden soll?

An der Nock des Großbaums gab es einen Beschlag, an dem die Großschot und die beiden Dirken angeschäkelt wurden.

Das alles musste auch funktionieren, wenn der Baum gedreht wurde!

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Es ist schon lange her aber eine schöne Erinnerung!

KategorienBauberichte, Der Bau
  1. 8. April 2010, 10:18 | #1

    Hallo Hannes –
    Die Nachteile dieser Rollreff-Einrichtung sind durchaus bekannt. Und – ich habe das Trumm in all den Jahren an Bord oft genug verflucht! Bei der Restaurierung im Winter 2004 wurde sie auch durch eine leicht zu bedienende Bindereff-Vorrichtung ersetzt.
    Ich habe das Modell aber im ursprünglichen Zustand gebaut. Außerdem war das Nachbauen dieses Beschlages eine besondere Herausforderung! Im Modell-Segelbetrieb werde ich eine Kombination von beiden verwenden, wenn es denn wirklich nötig wird.

    Herzliche Grüsse Gerd

  2. Hans Mehring
    7. April 2010, 18:23 | #2

    Hallo Gerd,
    das Rollreff für das Großsegel war eine unselige Erfindung und hat sich in der Yachtsegelei nicht wirklich bewährt. Ich hatte auf unserem 30er Schärenkreuzer, den Norbert Hanssen nach Plänen von mir als super Modell nachgebaut hat, ein solches Rollreff. Wir haben es auf Empfehlung meines Verbandsbruders im Deutschen Boots- und Schiffbauer Verbandes, Heino Haase, Segelmacher in Travemünde, ausser Betrieb genommen und Bindereffs eingenäht. Der Grund liegt in drei wesentlichen nachteiligen Eigenschaften. 1. Da man die Mastrutscher und das Vorliek mit dem Stahlseil darin ganz vorne mit einrollt, entsteht dort eine dicke Rolle, die das ganze Segel verzieht, so dass der Rest nicht mehr ordentlich steht, nachdem man das Großfall wieder durchgesetzt hat. 2. Man braucht aus diesem Grund trotzdem noch Reffbändsel mit denen man das verbleibende Segel am Baum anbindet, weil man sonst nur einen besseren Kartoffelsack als Segel behält. 3. Wenn man eine längere Zeit, also z. B. mehrere Stunden bei Starkwind gerefft gesegelt ist, haben sich bleibende Überdehnungen im Segel durch die „dicke Rolle“ ergeben. Der Erfolg ist, dass später das voll gesetzte Segel trotz durchgesetztem Großfall auf gut 1 m Breite entlang dem Mast einen unerwünschten neuen Bauch hat. Das Segel ist dann im A…..
    Beste Grüße
    Hannes