Maritime und Segler-Fachausdrücke

8. April 2004 Kommentare

Eine Auflistung von Ralph Sutthoff

Abdrift – seitlicher Versatz durch Windkraft. Der Lateralplan hat die Aufgabe, das zu verhindern.

abfallen – mit dem Boot vom Wind weg nach Lee drehen

achtern – hinten

anluven – mit dem Boot zum Wind hin nach Luv drehen

aufriggen – Takelage montieren

aufschießen – bremsen, indem man den Segler in den Wind steuert

ausbaumen – mit einem Rundholz das Schothorn eines Segels von der Mittschiffslinie abhalten

Backbord – linke Schiffsseite mit roter Positionslampe

Baum – Rundholz am Unterliek eines Segels

Baumfock – Selbstwendefock, daher nie den Mast überlappend, siehe auch Genua

Baumniederhalter – einstellbare Vorrichtung mit der die Aufwärtsbewegung des Baumes verhindert wird. Beim konstruktiv anderen Baumniederholer bewirkt das eine Talje.

BeibootDingi – kleines Boot, welches in flachen Gewässern als Verkehrsboot zwischen Ankerplatz der Yacht und dem Land dient. Wird an Bord mitgeführt.

Beaufort-Skala – nach dem brit. Admiral und Hydrographen Sir F. Beaufort, (*1774, †1857), Skala zur Abschätzung der Windstärke nach beobachteten Wirkungen

bergen – vollständiges Einholen eines Segels

Besan – das Segel am hintersten Mast oder auch der hinterste, kürzere Mast (Besanmast) nicht bei Schonern;

Bug – Vorderteil eines Schiffes

Crew – Mannschaft

Deck – [niederdt.], urspr. Bez. für den waagrechten Abschluß eines Schiffsrumpfes; heute allg. Bez. für jede waagrechte Unterteilung des Schiffsrumpfes

Deckshaus – Aufbauten über Deck zu Wohn- oder Stauzwecken

dichtholen – anziehen einer Leine, Gegensatz: auffieren

Dickschiff – schwere Segelyacht, großes Schiff, Gegensatz: Jolle,

Dirk – Leine zwischen Topp und Baumnock zum Halten des Baums bei nicht gesetztem Segel, bei RC-Seglern Trimmvorrichtung, wenn ein Baumniederhalter fehlt

einpicken – einhaken, einknoten (z.B. eine Schot am Segel einpicken)

Fall – Tau, meistens am oder im Mast geführt, zum Hochziehen oder Runterlassen eines Segels oder einer Stenge etc. etc. halt für alles was hoch soll … fast alles …

Fender – dicke „Beulen mit Luft drin“, die bei Hafenmanövern an den Seiten einer Yacht angebracht werden. Mit Kork od. Tauwerk gefülltes Kissen zum Schutz der Schiffsaußenseite beim Anlegen am Kai u. ä.

fieren – Tau ablaufen lassen, herablassen, langsam freigeben

Fock – Vorsegel

Freibord – Höhe der Bordwand zwischen Wasserlinie und Deck

Gaffel – am oberen Teil eines Schiffsmastes angebrachtes, schräg nach hinten aufwärts ragendes Rundholz, an dem die Oberkante des G-Segels befestigt wird

Genua – [nach dem erstmaligen Auftauchen dieses Segels 1927 bei einer Regatta in Genua] großes, den Mast u. das Großsegel stark überlappendes Vorsegel. Bei Modellseglern weniger weit verbreitet, da eine aufwändige Steuerung erforderlich wird.

Gleiten – schnelle Fahrt eines Gleiters, der die Bugwelle hinter sich gelassen hat. Der Druck auf dem Ruder läßt nach und das Schiff wird sehr feinnervig steuerbar. Wenn einige Yachten nur eine Welle heruntergleiten, bezeichnet man das als Surfen. siehe auch Verdränger

Halse – einen Segler mit dem Heck durch den Wind drehen. Gegenteil: Wende

Havarie – Schiffsunfall, Schaden am Schiff

Heck – der hintere Teil eines Fahrzeugs

Höhe – gewinnt ein Segler durch Kreuzen auf am Wind Kurs wenn der Wind vorlicher als querab einfällt

Höhe laufen – Fähigkeit im Winkel „gegen“ den Wind segeln zu können

Jumpstag – bei einer 7/8 Takelung Stag zur Stabilisierung des oberen Achtels des Mastes

Kajüte – Wohn-, Aufenthaltsraum auf Schiffen

Katamaran – schnelles Boot mit Doppelrumpf

Keep – Hohlprofil im Mast zur Aufnahme des Segels

Ketsch – Zweimaster, der hintere Besanmast steht vor dem Ruder bzw. innerhalb der Wasserlinie und ist immer kleiner als der Großmast. (Siehe Yawl)

Kielflosse – schmale, tiefreichende Flosse unter dem Rumpf, an deren Ende sich der Ballast befindet

killen – materialmordendes Flattern nicht dichtgeholter Segel im Wind; bremst das Boot beim Aufschießer ab

Kurs – Fahrtrichtung als Winkel zum Wind oder zum Ziel

Krängung – durch Wind oder Seegang verursachte Schräglage

Kreuz – eine Yacht segelt im Zickzackkurs „auf der Kreuz“, wenn sie ein Ziel gegen den Wind erreichen will. Kurs jeweils am Wind bzw. hoch am Wind

Langkiel – weniger tiefer und dafür langgestreckter Kiel mit Ballast unter dem Rumpf

Lateralplan – seitliche Fläche des Unterwasserschiffs, zweidimensional betrachtet. Wirkt der Abdrift entgegen

Lee – die dem Wind abgewandte Seite

leegierig – Tendenz eines Seglers, vom Wind abzufallen: sollte ein Modell nie sein, vergrößert den Winddruck auf das Stell!

Leine – Oberbegriff für dünne Taue und Seile

Liek – Rand oder Einfassung eines Segels, unterscheide Unter-, Vor- und Achterliek

Luke – Öffnung im Deck der Yacht

Lümmellager – Verbindung zwischen Mast und Baum

Luv – die dem Wind zuwandte Seite, siehe auch Lee

luvgierig – Tendenz eines Seglers in den Wind zu drehen; entlastet das Stell bis die Segel killen

Mastfall – Neigung des Mastes zum Deck nach vorne oder hinten

Mehrrümpfer – Katamaran oder Trimaran, die schnellsten Schiffe

Nock – Ende eines Baumes, einer Stenge, auch Brückennock: äußerste Ecke der Kommandobrücke

Püttings – Beschläge mit dem Rumpf verbunden, an denen die Wanten und Stage befestigt werden

Querab – gedachte, durch die Wanten gezogene Linie

raumschots – Wind fällt schräg von hinten ein

Reff (reffen)- Vorrichtungen zur Verkleinerung der Segelflächen (verschiedene Techniken möglich)

Rigg – auch Takelage, alles was auf Deck mit Masten, Segeln und deren Befestigung zu tun hat.

Reling – zaunähnliche Sicherung um ein Deck.

Rumpfgeschwindigkeit – Die von einem Boot in Verdrängerfahrt maximal erreichbare Grenzgeschwindigkeit abhängig von seiner Länge. Kann nur von Gleitern oder Mehrrümpfern überwunden werden.

Saling – kreuzförmig angeordnete Querstreben am Mast zum Ausspreizen der Wanten. Erhöht die Steifigkeit des Mastes.

Segelschwerpunkt – richtiger Segeldruckpunkt – gedachter, zentraler Angriffspunkt des Windes auf die gesamte Segelfläche. Verschiebung nach vorne bedeutet Leegierigkeit, Verschiebung nach hinten bedeutet Luvgierigkeit

schiften – Manöver zum Überholen des Baumes (Seitenwechsel)

Schmetterlingskurs – Kurs vor dem Wind, der genau achterlich einfällt. Die Segel stehen dabei auf verschiedenen Bordseiten. Das Schiff läuft platt vor dem Laken.

Schoner – ein mehrmastiges Segelschiff meist mit Gaffelsegeln. Der vordere Schonermast ist niedriger als der hintere Großmast.

Schot – Leine zur Einstellung der Segel

Schothorn – Die Ecke des Segels, in das die Schoten eingepickt werden

Segellatte – Latte zur Stabilisierung der Segelfläche

Segelprofil – Wölbung der Segelfläche ähnlich einer Tragfläche

Segelstell – ein Satz Segel für ein RC-Modellschiff

Sinken – meist ungewollte Bewegung eines Schiffes in senkrechte Richtung nach unten, deren max. Strecke durch den Grund begrenzt ist! Oftmals ein einmaliges Erlebnis.

Skipper – „Kapitän“ auf einer Segelyacht

slippen – eine Yacht zu Wasser lassen oder herausnehmen

Slup – 1. einmastige Jacht mit Groß- u. Vorsegel. 2. kurz für: Sluptakelung (Takelungsart mit Groß- u. Vorsegel) auch Bermudarigg genannt.

Spiegelheck – flächiger Heckabschluß

Spreizgaffel – ovale, zweiteilige Gaffel

Stag – Abstützungen des Mastes nach vorn und achtern, meist aus Draht

Steuerbord – rechte Schiffsseite mit grüner Positionslampe

Takelage – stehendes und laufendes Gut eines Seglers zur Bedienung der Segel, auch als Rigg oder Stell bezeichnet

7/8 Takelung – Vorsegel ist nicht am Topp sondern tiefer auf 7/8 Höhe des Mastes angeschlagen

Talje – Flaschenzug

Topp – oberes Mastende

trimmen – Segel und Rigg optimal einstellen

Trimmservo – Servo, der an einem Segel eine abweichende Einstellung von der Grundeinstellung aller Segel erlaubt

Überhang – wenn Bug oder Heck über die Wasserlinie des Rumpfes ragen

Umlaufschot – Hilfsschot eines Modellschiffs, meist im Rumpf, an der die Schoten befestigt sind

Unterliekstrecker – Vorrichtung zur Einstellung des Segelprofils am oder im Baum

Verdränger – Schiff, das seine Rumpfgeschwindigkeit nicht überwinden kann, siehe auch gleiten

Verklicker – Windfähnchen, das am Topp den scheinbaren Wind anzeigt. Der scheinbare Wind ist die resultierende aus Fahrtwind und wahrem Wind.

Vorsteven – vordere Kante am Rumpf

Wanten – Taue oder Drahtseile, die den Mast seitlich stützen

Wasserlinie – Linie, in der der Wasserspiegel den Schiffsrumpf berührt

Wende – einen Segler mit dem Bug durch den Wind drehen, auch über Stag gehen genannt

Yawl – Zweimaster, bei dem der Besanmast hinter dem Ruder bzw. außerhalb der Wasserlinie steht. (Siehe Ketsch)

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