Der Spreizgaffelschoner ATLANTIS

10. Juni 2004 Kommentare

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Ein Bericht aus der RC-Segelpraxis von Ralph Sutthoff
Ein Schoner mit ungewöhnlichem Rigg
atlant1225_600.jpg
Zum besseren Verständnis die Maritimen und Segler-Fachausdrücke beachten!
Im folgenden Bericht geht es um die Segelpraxis mit dem ferngesteuerten Segelschiff ATLANTIS. Es handelt sich um das bekannte Baukastenmodell der Firma Robbe.

Die zweimastige ATLANTIS gehört zu den Schonern. Von der ähnlich getakelten Ketsch unterscheidet sich ein Schoner vornehmlich hinsichtlich der Höhe des zweiten Mastes, weshalb die Segelschwerpunkte bei Ketsch und Schoner unterschiedlich verteilt liegen. Nach meinen Erfahrungen mit mehrmastigen RC-Segelschiffen liegen Schoner ruhiger auf dem Ruder und fallen weniger durch Luvgierigkeit auf als die sog. 1 ½ Master. Die ATLANTIS macht da keine Ausnahme. Das liegt aber wohl weniger am unterschiedlichen Rigg, sondern daran, dass Schoner von vorneherein als Mehrmaster konstruiert werden, während es sich bei vielen 1 ½ Mastern um modifizierte Slups handelt. Deswegen halte ich den Schoner oftmals für die bessere Wahl, wenn es denn überhaupt ein Mehrmaster sein darf oder soll. Das Baukastenangebot an Mehrmastern ist recht übersichtlich geblieben. Robbe bietet neuerdings einen zweiten Schoner, die VALDIVIA, an und Graupner hat lediglich die kleine Ketsch LIBERA-OCEAN im Angebot. Auf dem Yachtmarkt (Maßstab 1:1) haben Mehrmaster – aller Art – in den letzten Jahrzehnten an Boden verloren. Die Fachliteratur verweist auf aerodynamische Nachteile des aufwändigeren Riggs und die gegenseitige aerodynamische Behinderung der Segel. Während man dem Großsegel einer Slup (Bermudarigg) bescheinigt, den Vortrieb des Vorsegels aerodynamisch vorteilhaft zu beeinflussen, soll das für weiter achtern liegende Segel beim Höhelaufen nicht mehr gelten. Wie auch immer, Mehrmaster sind in der Welt der Großen zu Zeugen einer untergegangenen Segelepoche geworden, während immer größere Slups auf dem Vormarsch sind. Unter Minisailern gilt dieser Trend aber weniger. Tatsächlich segeln die meisten Mehrmaster, wobei es sich meist um Selbstbauten oder Bauplanmodelle handelt, nicht übel. Unter den Mehrmastern ist die ATLANTIS aus dem Hause Robbe regelmäßig der häufigste Vertreter, weshalb sie einer eingehenderen Betrachtung wert ist.

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KategorienDies und Das
  1. Niels Koeplin
    7. Oktober 2012, 14:18 | #1

    @Chris

    Hallo Chris, dann melde Dich mal: niels ät koeplin Punkt net

  2. Chris
    5. Juli 2012, 21:06 | #2

    @Niels Koeplin
    Hallo Niels !
    Habe gerade den Bericht gelesen und bin dabei auf deine Antwort gestoßen. Bin gerade dabei eine Atlantis aufzubauen und würde mich für deine Änderungen interessieren. Falls Bilder oder andere Details verfügbar wären und du mir diese zukommen lassen könntest würde ich mich ganz herzlich dafür bedanken

  3. 1. Dezember 2011, 19:48 | #3

    Hallo Gerd, Du hast da einen sehr treffenden Bericht verfasst. Komliment, die Segeleigenschaften empfinde ich genauso. Bei Starkwind wird Sie zum Uboot. Unkaputbar. Gegen Wassereinbruch habe ich allerdings eine Lenzpumpe verbaut. Als weitere änderungen, weil es schon zu viels Atlantise gab, zwei Vorsegel, Klüver und Fock, Deckshaus einer moderneren Jacht und Innenboarder. Also nicht Motorsatz von Robbe. Steuerung der Vorsegel über eigene Winde, per Schalter über Servoumker auf den anderen Bug zu bringen, aber per Mischer mit dem Groß-, Stag- und Gaffelsegel gemeinsam gestellt.
    Wenn Du Interresse hast rigge ich Sie, Freya, mal auf und mache ein par Fotos für Dich.
    Gruß, Niels